Der D21-Digital-Index für Deutschland zeigt: Digitale Technologien verändern Gesellschaft und Arbeit, doch viele unterschätzen die Folgen – und nur 49 % der Bevölkerung verfügen über digitale Basiskenntnisse.

Digitale Bildung als Schlüssel für eine resiliente Gesellschaft

Der aktuelle D21-Digital-Index 2024/25 zeigt deutlich: Die Digitalisierung bietet enorme Chancen – doch der Zugang dazu ist ungleich verteilt. Während fast die Hälfte der Bevölkerung in ihr eine Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Entwicklung sieht, bleibt die andere Hälfte skeptisch. Entscheidend für die Teilhabe ist die digitale Resilienz, also die Fähigkeit, sich aktiv mit dem Wandel auseinanderzusetzen und Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Digitale Bildung und Kompetenzen im Fokus

Besonders im Bereich digitaler Bildung offenbart die Studie Handlungsbedarf. Nur 49 Prozent der Deutschen verfügen über digitale Basiskompetenzen – weit entfernt vom EU-Ziel, bis 2030 mindestens 80 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. Zwar beherrschen viele grundlegende Anwendungen wie Internetrecherche oder Textprogramme, doch bei kritischen Fähigkeiten wie der Bewertung von Quellen zeigen sich deutliche Lücken.

Zwar haben sich im vergangenen Jahr ca. drei Viertel der Menschen aktiv neue digitale Kenntnisse angeeignet, jedoch meist durch eigenständiges, informelles Lernen. Das reicht für umfassendere berufliche Qualifizierungen jedoch nur sehr bedingt aus. Um Fachkräftemangel und Wettbewerbsnachteile zu verhindern, sollte Weiterbildung auch im Berufsleben selbstverständlich werden

Künstliche Intelligenz: Chancen und Spaltungen

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Bereits 39 % der Bevölkerung nutzten KI-Anwendungen. Doch auch hier zeigt sich die digitale Spaltung: 60 % der Menschen mit hohem, aber nur 17 % mit niedrigem Bildungsniveau nutzen KI. Vertrauen in Datensicherheit und Qualität der Ergebnisse ist für die breite Akzeptanz entscheidend.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Auch der Zusammenhang von Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird im Report beleuchtet. Bereits 28 Prozent der Bevölkerung nutzen digitale Tools aktiv für den Klimaschutz, etwa Smart-Home-Anwendungen oder Sharing-Dienste. Damit mehr Menschen folgen, braucht es bessere Informationen über die ökologischen Auswirkungen digitaler Technologien, denn 44 % vermissen Informationen über solche Informationen.

Informationskompetenz als demokratische Aufgabe

Die digitale Transformation verändert auch Kommunikation und Informationsverhalten. Während Suchmaschinen und Messenger weit verbreitet sind, steigt der Anteil jener, die sich ausschließlich über soziale Medien politisch informieren. Gleichzeitig nehmen Risiken durch Falschinformationen zu, denn nur 51 % der Bevölkerung können die Qualität von digitalen Informationen und ihren Quellen beurteilen. Kritisches Denken und der Ausbau von Medienkompetenz werden damit zu zentralen Zukunftsaufgaben.

Fazit: Lust auf Zukunft wecken

Der D21-Digital-Index macht deutlich: Digitale Kompetenzen, Resilienz und Vertrauen sind die Basis für Teilhabe und Innovation. Entscheidend wird sein, die digitale Transformation mit positiven Zukunftsbildern zu verbinden – und durch Bildungsoffensiven dafür zu sorgen, dass alle Menschen in Deutschland aktiv daran teilhaben können.

Über den D21-Digital-Index

Der D21-Digital-Index ist eine zentrale Bestandsaufnahme zur Digitalisierung der Gesellschaft in Deutschland. Er wird seit 2013 jährlich erstellt. Der Index ist eine Studie der Initiative D21 (verlinken: https://initiatived21.de/ueber-uns), einem gemeinnützigen Netzwerk, das Akteur*innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft vereint.

Direktlink zur Studienseite: https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index/2024-25

Direktlink zur Zusammenfassung, dt.: https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index/2024-25/executive-summary

Link zur Executive Summary, engl.: https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index/2024-25/executive-summary#c239096